HR als Bindeglied bei innerbetrieblichen Konflikten

Die Funktion von Personalabteilungen (HR) hat sich in den letzten paar Jahren verändert. Gerade mit Blick auf New Work und digitalisierte Arbeitswelten kommen neuen Herausforderungen auf die Firmen und auf die HR-Teams zu.

Bernd Slaghuis und Nico Rose beschreiben in Ihrem Buch ‘Besser arbeiten’ die These / Forderung, dass es künftig eine Hauptaufgabe der Personalabteilung sein muss, die Unternehmenskultur zu verbessern. Ein Teil der Corporate Culture ist die Konfliktkultur!

Ich habe die Gelegenheit bei einem Kunden ein Konflikt-Management-Training für Führungskräfte zu machen. Dabei ist klar geworden, dass neben den Führungskräften den HR eine wichtig Rolle zukommt. Ich gehe davon aus, dass die primäre Verantwortung, Konflikte zu erkennen und zu adressieren bei den Führungskräften liegt. Es ist aber auch klar, dass die Leader eine Anlaufstelle benötigen, wenn sie für die Konfliktlösung Unterstützung benötigen oder diese delegieren wollen / müssen. Und diese Anlaufstelle kann HR resp. die HR Business Partner sein.

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Folgende Aufgaben sehe ich in der Verantwortung von HR:

  • Unterstützung in der Phase Konflikt-Entdeckung und -Analyse
  • Beratender Support für die Führungskraft in Konflikten
  • Ansprechstelle für Führungskräfte, wenn diese den Konflikt nicht selber behandeln können oder wollen
  • Unterstützung bei der Analyse von möglichen Lösungsansätzen in Konflikten (von Schlichtung zu Teamentwicklung über Trennung bis zu Entlassung)
  • Vermittlung von internen und externen Konfliktschlichtern / Mediatoren oder Teamentwicklern

Damit HR diese Aufgaben wahrnehmen kann, braucht es ebenfalls eine Ausbildung zu den folgenden Themenkreisen:

  • Konflikt-Management Basics (Definition, Konfliktarten- und Ursachen, Konfliktdynamik und Konfliktlösungsmodelle)
  • Ev. Grundausbildung Konfliktschlichtung / Mediation Basics
  • Wie organisiere ich eine externe Konfliktschlichtung richtig?
  • Wie finde ich einen geeigneten externe Konfliktschlichter / Mediator?
  • Wie trenne ich mich falls nötig ethisch von Mitarbeitern?

Ganz wichtig ist aber, dass HR zusammen mit dem Senior Management die Konfliktkultur aktiv gestaltet. Es ist dabei ganz wichtig, dass einerseits eine Haltung eingeführt werden kann, dass Konflikte normal und alltäglich sind. Weiter soll geklärt werden, wie Konflikte intern adressiert und behandelt werden. Die Mitarbeiter sollen das Vertrauen erhalten, dass Konflikte noch zu Bestrafungen führen. Vielmehr ist es wünschenswert, dass Konflikte als Chancen für einen Entwicklung betrachtet werden und die Mitarbeiter offen über diese sprechen dürfen / können.

David Bärtsch ist Unternehmensberater, systemischer Coach und Mediator. Er begleitet Firmen in der Gestaltung und Einführung von Unternehmenskultur (inkl. Konfliktkultur) vor allem auch vor dem Hintergrund von New Work / Arbeitswelt 4.0.

Der Chef* als Mediator – kann das funktionieren?

Immer mehr Firmen werden sich bewusst, dass ein positiver, aktiver Umgang mit Konflikten für den nachhaltigen Unternehmenserfolg wichtig ist. Es bringt nichts, Konflikte unter den Tisch zu kehren und zu hoffen, dass sie schon von alleine wieder weg gehen. Eine solche Haltung wirkt sich nicht nur negativ auf das Betriebsklima, sondern auch auf die Psyche der Mitarbeiter aus. 

Konflikte sind normal, allgegenwärtig, KEIN Zeichen von Schwäche oder Unfähigkeit und können sogar zu Verbesserungen im Umgang miteinander, der Zufriedenheit aller Beteiligten und der Produktivität der Mitarbeiter und damit des Unternehmensergebnisses führen. Aber eben, dazu müssen sie aktiv angegangen werden.

Viele Firmen beschäftigen sich zurzeit damit, ihre Mitarbeiter im Umgang mit Konflikten zu schulen und bieten Konflikttrainings an. Dabei werden sie sich auch bewusst, dass das Beiziehen eines externen Mediators vorteilhaft sein kann. Wie gut aber funktioniert es, wenn die Erwartung ist, dass der Teamleiter oder die Geschäftsleitung selbst als Konfliktlöser bzw. Vermittler fungieren?

Vorteile des Chefs als Mediator sind, dass er

  • Die Mitarbeiter kennt
  • Die Firmenkultur versteht
  • Bereits vor Ort und verfügbar ist

Nachteile sind, dass er

  • Die Mitarbeiter kennt
  • Die Firmenkultur versteht
  • Bereits vor Ort und verfügbar ist

Aber Spass beiseite. Selbstverständlich gibt es immer zwei Seiten der Medaille. Einerseits hilft es bestimmt, die Situation zu kennen und einschätzen zu können. Andererseits kann es aber auch Nachteile haben, dann nämlich, wenn der Chef selbst auf die eine oder andere Art und Weise bereits in den Konflikt involviert ist, eine Beziehung (gut oder schlecht) zu einer der Konfliktparteien hat und sich so (unbewusst) parteiisch verhält, oder sich seine Konfliktkultur (oder sogar die des Unternehmens) nicht mit dem mediativen Ansatz – also den Konflikt aktiv anzugehen – vereinbaren lässt. Es kommt also auf die Situation an, ob die interne Konfliktlösung funktioniert.

Voraussetzung, dass der ‘Chef als Mediator’ Ansatz funktionieren kann, ist sicher die Grundeinstellung der entsprechenden Person sowie die Kultur der Firma. Ebenso wichtig ist die Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber sowie das Interesse an ihnen. Weiter ist eine Offenheit anderen Denkweisen gegenüber aber auch Neugier auf (teilweise) ungewöhnliche Lösungen äusserst wichtig. Unabdingbar ist die Bereitschaft zuzuhören und so Konflikte auch frühzeitig zu erkennen und anzugehen, nicht erst, wenn alles schon eskaliert ist – also auch ein gewisses Mass an Emotionaler Intelligenz (EI) ist hilfreich. 

Sind diese Grundvoraussetzungen gegeben, können konkrete Tipps und Werkzeuge, die z.B. in einem Konflikttraining vermittelt werden sowie Teamentwicklungsmassnahmen dazu beitragen, dass der Ansatz ‘Chef als Mediator’ funktionieren kann. Einblick in den Prozess und Ansatz der interessenbasierten Mediation sind auf jeden Fall hilfreich, egal, in welchem Umfeld die Konfliktlösung angesiedelt ist. 

Im Endeffekt läuft ein erfolgreicher Ansatz auf die drei Ps hinaus: Personen – Prozess – Problemlösung! 

Unterstützend zur innerbetrieblichen Konfliktlösungsorganisation sollte auf jeden Fall der Zugang zu einer unabhängigen Beratungsstelle als organisatorische Massnahme in Erwägung gezogen werden – wenn es intern mal wirklich nicht weitergeht. 

Kontaktieren Sie uns gerne, um über diese Möglichkeit zu sprechen.

*In vorliegendem Text ist immer die m/w/d Variante gemeint.

Partner im Unternehmen: Streit um die strategische Ausrichtung

Der Erfolg jedes Unternehmens hängt auch davon ab, welche strategischen Entscheidungen in der Vergangenheit getroffen wurden. Häufig prallen unterschiedliche Vorstellungen unter den Geschäftspartnern aufeinander, wenn es um kritische Entscheidungen im Unternehmen geht. Solche Differenzen können die Partnerschaft herausfordern und allenfalls sogar die Zukunft der Unternehmung gefährden.

Wenn solche Konflikte entstehen, ist die Frage «wie geht man damit um». Dabei sind die Interessen des Unternehmens und die Interessen der einzelnen Partner zu beachten. Im Konflikt erscheinen diese inkompatibel oder man meint, sie schliessen sich gegenseitig aus. Ob das so ist, wird meistens nicht näher abgeklärt, denn wenn sich der Streit fortsetzt, fehlt den Gesprächen der Zugang zur sachlich-konstruktiven Problemlösung. Wenn es aber um die Zukunft des Unternehmens oder um das konstruktive Zusammenwirken der Partner geht, sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, bevor der Konflikt eskaliert und sich dieser in Destruktivität entlädt.

Wie soll hier vorgegangen werden?

Einigung auf Mediation: Sollte der Partnerschaftsvertrag oder der Aktionärbindungsvertrag keine Mediationsklausel enthalten, müssen sich die Parteien auf eine Mediation einigen.

Einigung auf MediatorIn: Wie man sich auf eine Mediationsperson einigt, kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: z.B. eine Partei schlägt drei Mediationspersonen vor und die andere Partei wählt eine davon aus.

Besprechung des Vorgehens: Nach der Wahl auf eine Mediationsperson führt diese mit den Parteien ein Vorbereitungsgespräch, bei dem es um formelle Fragen geht: wie soll die Mediation ablaufen, welche Arbeiten sind vorgängig zu erledigen, wer nimmt an den Besprechungen teil, wann und wo (z.B. auch Online) finden die Gespräche statt etc.

Wenn es um die Zukunft des Unternehmens geht, sollte keine Chance vergeben werden, eine Klärung herbeizuführen. Versuchen Sie es, es lohnt sich!

James T. Peter

Getting to YES – Gemeinsam das Ziel erreichen

Die 5 häufigsten Pitfalls in Projekten und wie kann die Mediation vorbeugend helfen

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Gestalten Sie die Konfliktkultur aktiv mit Mitarbeitertrainings

Stellen Sie sich vor, das Unternehmen, in welchem Sie arbeiten ist in einer Transformation!

Vielleicht hat sich der Firmenzweck aufgrund veränderter Marksituationen verändert? Oder das Kundenverhalten verlangt nach anderen oder veränderten Produkten? Vielleicht ist es gar übernommen und in ein Mutterhaus integriert worden? Eventuell verlangt die Digitalisierung nach völlig neuen Methoden, Organisationsformen und Prozessen?

Was denken Sie – werden alle Mitarbeiter glücklich sein oder besteht ein erhöhtes Risiko von Konflikten?

Wenn Sie ein höheres Konfliktrisiko sehen, liegen Sie richtig! Nicht alle Menschen gehen gerne in Veränderungen. Es kann mehrere Meinungen geben, was in einer Umsetzung strategisch und operativ richtig ist.

Folgende Frage stellt sich: hat Ihre Firma eine aktiv gestaltete Konfliktkultur? Ist definiert, wie mit Konflikten umgegangen wird? Und kennen alle Mitarbeiter diese Regeln? ODER ist die Konfliktkultur gewachsen und Mitarbeiter folgen eigene Prozesse und Eskalationspfade?

In einer Transformation hilft eine aktiv gestaltete Konfliktkultur, um Reibungsverluste in der Veränderung zu minimieren. Am Anfang eines Transformationsprozesses kann ein Konfliktmanagement-Training für die Mitarbeiter und insbesondere für Führungskräfte stehen.

Beispiel: für einen Kunden habe ich ein Programm mit folgenden Schwerpunkten zusammengestellt:

  • Definition der Konfliktkultur, deren Integration in die Führungsprozesse und Kommunikation an alle Mitarbeiter durch Geschäftsleitung
  • E-Learning ‘Konflikt-Management Basics’ für alle Mitarbeiter
  • Online-Training für Führungskräfte zu den Themen ‘ein eigenes konfliktverhalten’ und ‘Leader als Konfliktmanager’

WIE SIEHT IHR MÖGLICHES TRAININGSPROGRAMM AUS?

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann rufen Sie mich jetzt an!

David Bärtsch, Experte für Commercial Mediation, Konfliktlösungs-Coach, Peace Maker. Als Unternehmsentwickler und systemischer Coach kennt er viele Konfliktsituationen und die möglichen Lösungsansätze aus der Praxis.

https://www.linkedin.com/in/david-bärtsch-438721a2/

+41 55 610 19 19

Mit Mediation Konflikte managen

Die Veränderungsgeschwindigkeit in unserem Zusammenarbeiten/Zusammenleben hat 2020 massiv zugelegt. Das wird sich auch im neuen Jahr nicht ändern. Die Zusammenarbeitsmodelle im innerbetrieblichen Umfeld, wie auch mit Lieferanten, werden sich dem digitalen Zeitalter anpassen müssen!

Dabei werden Konflikte unausweichlich auftreten, da jede Veränderung zu Unsicherheiten, neue Verantwortlichkeiten etc. führt. Das Aufdecken und Lösen solcher Konflikte wird durch die dezentrale Arbeitsweise schwieriger und Missverständnisse können sich viel leichter einschleichen. Die «Kaffeemaschine» oder die «Raucherecke» als informelle Kommunikationsbasis geht verloren.

Das Feiern von Weihnachstaperos, Breakfast Sessions via Zoom sind sicher ein Versuch auch die informelle Kommunikation intakt zu halten. Die persönliche Vertrautheit und der physische oder informelle Kontakt einzelner Mitarbeiter mit anderen bleibt dabei weiterhin auf der Strecke.

Das Führen von Mitarbeitern, das rechtzeitige Erkennen von schwelenden Konflikten wird dadurch immer anspruchsvoller. Das persönliche Gespräch mit einzelnen Mitarbeitern, das Gespräch im Team, aber auch das formale Bereitsstellen von Ansprechpartnern bekommt eine zusätzliche wichtige Bedeutung. Die Methoden der Mediation, sprich die integrierte Weise, Konflikte auf einer gemeinschaftlichen Basis, anzugehen, ist ein probates Mittel dafür.

Aus Sicht der Mediation ergeben sich dabei drei wichtige Instrumente:

  1. Intensivierung der Mitarbeiterbetreuungoder Leadership 4.0
    Zufällige Kontakte reduzieren sich auf ein Minimum. Die festgelegten Termine konzentrieren sich auf abgesprochene Inhalte. Das Unausgesprochene, die Missverständnisse können sich viel einfacher kumulieren und zu wirklichen Barrieren in der täglichen Zusammenarbeit führen. Das fordert mehr Führungszeit! Neben den inhaltlichen Themen muss es auch Zeit geben für informelle /formelle Kontakte, die sich um das Befinden der einzelnen Mitarbeiter kümmert und für eine gute Zusammenarbeit sorgt. Bei Bedarf sollten auch regelmässige Coachingsessions in Betracht bezogen werden. Das kann durch die Führungskraft erfolgen oder auch durch die Einbeziehung eines externen Coach’s.
  2. Unabhängige Anlaufstellen
    Das frühzeitige Erkennen von Konflikten ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und eine Basis für die erspiessliche Zusammenarbeit zu finden. Unterschwellige Konflikte, nicht Ausgesprochenes und offene Interessenskonflikte verstärken sich über die Zeit hinweg immer mehr und lösen sich in der Regel nicht von selbst. Eine unabhängige innerbetriebliche Anlaufstelle kann hier viel Positives bewirken und der Katalysator für eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit sein.
  3. Mediationsklausel in Verträgen mit externen Anbietern
    Verträge kommen in «Schlechtwetterperioden» zum Zug. Vor allem dann hilft eine rationale Basis, die Konflikte gemeinsam anzugehen. Jedoch ist es meistens zu spät erst dann über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken und das Einleiten juristischer Schritte ist der vermeintlich einfachste Weg. Das Einfügen einer Mediationsklausel in allen Verträgen ermöglicht eine zusätzliche Chance, das gestörte Zusammenarbeitsverhältnis gemeinschaftlich zu regeln bevor es zu einer rechtlichen Auseinandersetzung kommt, mit häufig teuren Lösungen.

Die Leistungsdichte und die Anforderungen an den einzelnen Mitarbeiter werden in Zeiten von Home Office, zusätzlichen psychischen und physischen Stressituationen, Veränderungen im beruflichen Umfeld und weniger zwischenmenschlichen Kontakten deutlich mehr. Dort zu unterstützen ist ein Muss. Die Methoden und Techniken der Mediation können hier helfen.

Haben Sie weitergehende Fragen? Wir können hier gerne unterstützen. Wir wünschen einen guten Start ins Neue Jahr und die erfolgreiche Umsetzung der anvisierten Ziele

thomas.schneider@tsc.swiss

Was haben Commercial Mediation und Digitale Transformation miteinander zu tun?

Digitale Transformation

Die digitale Transformation führt zu Veränderungen auf vielen Ebenen. Bestehende Organisations-, Führungs- und Machtstrukturen gehen verloren. Neue, agile Organisationsformen werden sie mehr und mehr ablösen. Arbeit findet in Netzwerken statt, diese können sogar über die Firmengrenzen hinausgehen. Produkte und Dienstleistungen werden mehr und mehr projektartig entwickelt und produziert / betrieben.

Was in der Theorie großartig klingt, hat eine zentrale Herausforderung zu bewältigen – der Mensch ist nicht für schnellen Wandel gemacht! Menschen agieren zu einem hohen Prozentsatz routinen-gesteuert. Eine Transformation geht einher mit einer Veränderung von Denk- und Verhaltensmuster. Und ein Veränderungsprozess erfolgt nicht bei allen Menschen in derselben Geschwindigkeit. Damit sind Reibungspunkte oder Konfliktsituationen oft nicht zu vermeiden.

Wenn wir nun davon ausgehen, dass künftig Transformation nicht eine einmalige, temporär beschränkte Angelegenheit ist, sondern stetiger und vor allem schneller Wandel an der Tagesordnung ist, dann kann man sich gut vorstellen, wie viel Widerstand ständig im System sein wird. Willkommen in der VUCA-Welt! Und hier kommt die Mediation ins Spiel.

Der Corona-Effekt

Aktuell kommt auch noch der Corona-Effekt dazu. Dieser führt auf der einen Seite dazu, dass viele Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Dir Form der Zusammenarbeit hat sich dadurch 2020 zum Teil drastisch verändert. Auf der anderen Seite ist Angst verursacht durch eine Unsicherheit basierend auf einer unklaren näheren Zukunft vielfach auch ein Treiber von möglichen Konfkliktsituationen.

Konfliktherde

In der oben beschrieben Situation sind Konfliktherde in den folgenden Beziehungen denkbar:

  • Führung / Leader versus Mitarbeiter
  • Mitarbeiter versus Mitarbeiter
  • Unternehmen versus Partner, Lieferanten, Regulatoren etc
  • Unternehmen versus Kunden

Während sich die innerbetriebliche Mediation auf interne Beziehungen fokussiert, kommt die Commercial Mediation heute bei Konflikten zwischen Unternehmen mit Kunden, Partnern, Lieferanten etc. zur Anwendung. Nun verschwimmen aber durch die digitale Transformation Unternehmensgrenzen durch agile Zusammenarbeit in Netzwerken. Somit verschwinden auch die Grenzen zwischen innerbetrieblicher und Commercial Mediation – aber Mediation als effizienzsteigernde und kostensparende Möglichkeit gewinnt mehr an (wirtschaftlicher) Bedeutung.

Zusammenfassung

Die digitale Transformation führt zu teilweise radikalen Veränderungen in bestehenden Organisation-, Führungs- und Machtstrukturen. Menschen sind zu einem großen Teil routinen-getrieben, die Veränderungen von Denk- und Verhaltensmuster erfolgen vielfach zeitlich nicht synchron mit der Transformation. Zudem wird Transformation eher ein Dauerzustand. In dieser Situation werden Reibungspunkte, Konfliktsituationen häufiger auftreten. Und so steigt auch der Bedarf an Mediation als Mittel, Reibungen in sich wandelnden Systemen zu verhindern. Noch mehr als davor wird somit Commercial Mediation ein Faktor, welcher die Wirtschaftlichkeit gerade in agilen Organisationen erhöhen wird.

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann rufen Sie mich jetzt an!

David Bärtsch, Experte für Commercial Mediation, Konfliktlösungs-Coach, Peace Maker. Als Unternehmsentwickler und systemischer Coach kennt er viele Konfliktsituationen und die möglichen Lösungsansätze aus der Praxis.

www.mindtrain.ch

Online Mediation für Konflikte am Arbeitsplatz (Homeoffice)

Der Arbeitsplatz befindet sich derzeit häufig zuhause. Damit finden die Gespräche unter den Mitarbeitern mehrheitlich online statt. Die Kommunikationswege verändern sich.

Zwar ist die Gesprächsdisziplin bei Online-Meetings tendenziell besser als in Live-Meetings. Z.B. sind die üblichen Parallel-Gespräche mit dem Nachbarn online nicht möglich. Es gibt online auch keinen direkten Augenkontakt zwischen den Teilnehmern und damit auch keine bilaterale non-verbale Kommunikation unter einzelnen Teilnehmern. Eine Erschwerung stellt aber die Abwesenheit von informellen Zwischendurch-Kommunikationen am Arbeitsplatz dar. Es findet keinen Austausch z.B. vor der Kaffeemaschine statt. Der informelle Austausch kommt ins Stocken. Missverständnisse, die normalerweise durch ein kurzes bilaterales Gespräch ausgeräumt oder geklärt worden wären, häufen sich jetzt. Aus Missverständnissen entwickeln sich auch unnötige und energiefressende Konflikte. Die bekannten Probleme mit der Kommunikation per Email kommen noch hinzu und schon explodiert es…

Konflikte im innerbetrieblichen Umfeld sind nichts Neues und völlig normal. Sie gehören zum menschlichen Zusammenwirken. Belastend und letztlich sehr teuer sind aber Konflikte, die nicht bereinigt werden und einer Klärung über längere Zeit harren. Idealerweise können die Konflikte niederschwellig ohne grossen Aufwand zwischen den Beteiligten bereinigt und geklärt werden. Im Homeoffice wird aber mit der Klärung länger zugewartet. Es findet sich (vermeintlich) keine Gelegenheit dazu.

Immer mehr Unternehmen verabschieden ein internes Konfliktmanagement-Konzept, welches den niederschwelligen Zugang zu Konfliktklärungsprozessen, z.B. der Mediation, unter den Beteiligten zulassen soll. Ein solches Konzept sieht z.B. eine interne Anlaufstelle vor. Doch auch wenn kein Konfliktmanagement-Konzept besteht, kann der Zugang zum externen Konfliktmanager (Mediator) rasch zugänglich gemacht werden.

Die Führung von Online-Mediations-Gesprächen hat seit der krisenbedingten und flächendeckenden Einführung des Homeoffice stark zugenommen und stellt derzeit ein Standardvorgehen dar.

Die Vorteile des Online-Mediationsverfahrens sind:

  1. Einfacher Zugang ohne physischen Kontakt (Corona-tauglich).
  2. Keine Reisezeiten für eine Besprechung (rascher Zugang)
  3. Keine Sitzungszimmer Reservation oder sonstige Logistikthemen (einfacher Zugang).
  4. Alle Beteiligten können für die Gespräche in dem ihnen bekannten Umfeld (z.B. Homeoffice) bleiben (gewährleistet vertrautes Umfeld).
  5. Gespräch bleibt unter den betroffenen Parteien (Vertraulichkeit).
  6. MediatorIn ist neutral (allseitige Akzeptanz).

Die Mediation benötigt bloss eine telefonische oder elektronische Kontaktnahme. Wenn Ihnen daran gelegen ist, dass die Mitarbeiter ihre Energie für das Unternehmen und nicht zur Bewältigung ihrer eigenen Konflikte verwenden, dann lohnt es sich unbedingt, rasch diese Unterstützung einzusetzen.

Fragen Sie unverbindlich an. Gerne können wir uns über die Voraussetzungen unterhalten.

James T. Peter

peter@bellevue-mediation.ch

www.bellevue-mediation.ch