Win-Win oder Loose-Loose

Konfliktmanagement selbst bestimmen

Der Beginn ist immer das Gleiche. Aus einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit heraus kommt es zu Unstimmigkeiten, Reibereien, unterschiedliche Sichtweisen oder einer anderen Interessenslage. Der eigentliche Grund der Zusammenarbeit rückt in den Hintergrund und die Emotionen dominieren!

Was liegt näher als, für seine persönliche Sicht, juristischen Beistand zu suchen und «das Recht» durchzusetzen?

Eigentlich alles!

In vielen Fällen sehen die jeweiligen Parteien ihre Position mit einer rosaroten Brille! Die objektive Auslegung der Situation und das Abwägen, wie die Chancen und Risiken bei einer rechtlichen Auseinandersetzung liegen, wird häufig ignoriert.

Gerade die Mediation kann hier eine entscheidende Rolle spielen und lässt dabei alle weitergehenden Schritte zu. Man vergibt sich nichts!

Im Gegenteil!

Die Mediation ermöglicht:

Die Kontrolle über das Vorgehen und die Autonomie der Lösungsfindung bleibt bei den Parteien

Eine Auslegeordnung über die «objektive Sicht» der Vorkommnisse»

Falls die Mediation zu keinem Ergbenis führt, spielen sie in einer weiteren rechtlichen Auseinandersetzung keine Rolle

Die möglichen Lösungen sind vielfältiger als das Nullsummenspiel einer gerichtlichen Einigung

Die Möglichkeit einer Mediation (sprich die Lösungserarbeitung der Parteien mit externer Hilfe) sind heute in der Schweiz noch viel zu wenig bekannt. Das sollten wir ändern!

Veränderung von Mindset und Denkmustern dank Mediation

Der Mensch ist routinen-gesteuert

Es gibt verschiedene Konfliktarten: Sach- oder Wegekonflikt, Beziehungskonflikte, Wertekonflikte und Verteilungskonflikte. Ob aber im Endeffekt eine Konfliktsituation vorliegt, entscheidet sich meist durch die Einstellung einer oder beiden Parteien zum ‘Sachverhalt’ – also ihrem Mindset. Spannend ist, dass in diesem Zusammenhang vielfach der Begriff ‘Sachverhalt’ verwendet wird. Denn die Einstellung der Parteien zum ‘Sachverhalt’ ist entscheidender als die Sache.

Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, dass es mit möglichst wenig aktivem Denken den Alltag bewältigen kann. Das heisst, dass viele tägliche Vorgänge durch feste neuronale Verbindungen im Gehirn gesteuert werden (siehe ‹Neurone: Bausteine des Denkens› https://www.youtube.com/watch?v=usosLatcMK8). Der Mensch ist also zu einem grossen Teil routinen-gesteuert – oder eben durch seine Denkmuster. Die Tendenz besteht, dass der Mensch in Krisensituationen ebenfalls mit Routinen oder festen Denkmustern reagiert.

Mindset und Denkmuster verändern dank Mediation

Der Mediationsansatz zielt darauf ab, einerseits den Sachverhalt in all seinen relevanten Teilen transparent aufzuzeigen. Andererseits geht es darum, dass die Parteien gegenseitig die Interessen und Positionen zu den Konfliktpunkten verstehen. Dieser gedankliche Wechsel weg von der eigenen emotionalen Haltung hin zu der Betrachtung der Interessen und Positionen der Gegenpartei ist für viele Vertreter der Parteien neu.

Neurologisch gesehen sieht sich das Gehirn mit einer neuen Situation und Fragestellung konfrontiert, auf welche es nicht mit bestehenden Denkmustern reagieren kann. Also ‘muss’ es neue synaptische Verbindungen schaffen, um neue Antworten zu finden. Es entstehen neue Denkmuster, neue Synapsenverbindungen, wenn sich die Partei lange genug mit dieser neuen Fragestellung befassen kann. Eine Mediation mit mehr als 3 Sitzungen kann bereits einen nachhaltigen Anstoss dazu geben.

Mediation ist lebens-verändernd

Dies habe ich in meiner Ausbildung zum Mediator im Jahre 2003 selber erlebt. Ich habe gespürt, dass der Mediationsansatz für mich eine nachhaltige Veränderung in meiner Einstellung, meinem Denken bewirkt hat. Heute weiss ich, dass es genau das Lösen von der eigenen emotionalen Haltung war, welches mir den Raum geschaffen hat, die Haltung meines Gegenübers zu sehen und zu erkennen.

Meine eigene Grundhaltung hat die Art und Weise nachhaltig verändert, wie ich mich selber und die Menschen im Umfeld erfahre. Heute weiss ich, dass die Mediationsausbildung meine eigenen Denkmuster verändert hat. Dasselbe werden auch die Parteien in einer Mediation erfahren.

Interessante Quellen zum Thema:

David Bärtsch ist Experte für Commercial Mediation, Konfliktlösungs-Coach, Peace Maker. Als Unternehmsentwickler und systemischer Coach befasst er sich mit den menschlichen Denk- und Verhaltensmustern. Die Erkenntnisse daraus finden Anwendung in der Mediation sowie in der Kultur-, Führungs- und Teamentwicklung.

Mit klugem Konflikt-management auf der Sieger-strasse bleiben

Was schätzen Mitarbeiter an einem Chef am meisten?
Klare Vorgaben und eine langfristige, stabile strategische Orientierung?
Mitgestaltung und Einbringung der Mitarbeiter in strategische Belange?

Am besten Beides. Das Eine bietet klare Rahmenbedingungen und Sicherheit. Das Andere gibt Mitgestaltungskompetenzen und eine persönliche Identifikation mit der Arbeit.

Beide Erkenntnisse sind nicht neu. Leider mangelt es häufig an der Umsetzung, um diese Bedürfnisse effizient und effektiv umzusetzen.

Spontan durchgeführte Workshops, die leider im Tagesgeschäft schnell vergessen werden, wirken nicht motivierend, sondern fördern eher das Frustrationspotential sowohl vom Management wie auch bei den Mitarbeitern. Häufige Ursachen sind hier vor allem die operative Fokussierung, die nicht nachhaltige Umsetzung von festgelegten Strategien und häufiger Führungswechsel.

Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen, gibt es derlei viele. Ein probates Mittel das Team als Ganzes auf der Siegerstrasse zu behalten und die Talente der gesamten Firma optimal einzusetzen ist die Einführung eines regelmässigen Feedbackprozesses,. Dieser soll sich frühzeitig um die Interessenskonflikte in den verschiedenen Teams/ bei den einzelnen Mitarbeitern kümmert, diese aufzeigen und sichtbar machen.

Das frühzeitige Erkennen von Konflikten und das entsprechend offene Erarbeiten von gemeinsamen Lösungsvorschlägen ist eine wichtige Voraussetzung, um das notwendige Vertrauen in das Führungsteam aufzubauen und zu erhalten.

Die Nutzung und die Hilfe von einem unabhängigen Mediator zur Etablierung des Prozesses, wie auch bei der regelmässigen Durchführung, kann dabei sehr hilfreich sein, da eine neutrale Person die potentiellen Konflikte mit der notwendigen Distanz und Unparteilichkeit begleiten kann.

Unabhängig ob diese regelmässige Feedbackkultur intern oder mit externer Hilfe durchgeführt wird: Der Erfolg wird sich nur mit einer festen Etablierung und regelmässigen Durchführung einstellen.

Agilität im Lösen von Konflikten – Die Wirtschafts-mediation hilft

Das IT Projekt mit dem externen Partner ist erfolgreich gestartet. Es sind alle Parameter auf eine gemeinsame erfolgreiche Umsetzung des Projekts gestellt. Ursplötzlich stockt das Projekt. Unerwartete Schwierigkeiten blockieren die geplante Lösung. Die Spannungen im Projektteam nehmen zu. Beide Seiten stellen erstmal sicher: Sie trifft keine Schuld!

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Die geplante agile Vorgehensweise hilft nicht. Die Frustration bei allen Projektpartnern ist gross. Die erste Reaktion ist häufig die Androhung von finanziellen Konsequenzen um die eigene Position durchzusetzen. Damit verhärtet sich das Zusammenleben im Projektalltag immer mehr. Die Frustration steigt und die Androhung von juristischen Schritten ist der emotionale nächste Schritt. Damit rückt der abgeschlossene Vertrag in den Mittelpunkt und damit die Beweisbarkeit der Schuldfrage.

Gerade bei IT Projekten ist dieser Nachweis und die eindeutige Schuldzuweisungen extrem schwierig und gelingt in den seltensten Fällen. Falls der juristische Weg oder auch nur die Androhung von finanziellen Sanktionen gegangen wird, stockt das Projekt! Die versprochene Lieferung kann den Termin nicht halten und das gesamte Vorhaben kommt ins Wanken.

Vielen Entscheidungsträgern ist die Möglichkeit und Wirksamkeit eines Mediationsprozess viel zu wenig bekannt. Dabei kann gerade die Wirtschaftsmediation helfen, die Agiltät eines Projektes zu unterstützen und die erforderliche Vertrauensbasis zu schaffen.

Die Wirtschaftsmediation ist dabei nicht ein Nachgeben, sondern die knallharte Kalkulation, welche Chancen habe ich in der Auseinanderstzung, um am besten an mein Ziel zu kommen. Bei Partner, die auch in Zukunft miteinander arbeiten wollen, ist die Wiederherstellung einer gemeinsamen Vertrauensbasis das A und O!.

Bei einer Auseinandersetzung, die keine weitere Perspektive aufzeigen sollen, bietet die Wirtschaftsmediation eine Möglichkeit. die gemeinsame Lösung selber zu steuern, sie zeitlich wie auch finanziell gestalten zu können. Häufig werden dann dort auch die verschiedenen Optionen, sprich die alternativen Lösungsansätze zu einer Einigung in der Mediation, gemeinsam erarbeitet.

Häufig bewirkt dies bei beiden Parteien eine viel realistischere Einschätzung der Möglichkeiten in einer juristischen Auseinandersetzung, aber auch die Option doch noch das gemeinsame Ziel mit der aktiven Mithilfe beider Parteien zu erreichen.

Die Basis eines agilen Vorgehens ist Vertrauen. Die Wirtschaftsmediation ist ein taugliches Mittel um Meinungsverschiedenheiten, schnell, effizient und kostengünstig zu lösen. Im Gegensatz zum Gerichtsverfahren haben dabei beide Parteien die Kontrolle und behalten den direkten Einfluss auf den Verlauf des Verfahrens, ganz im Gegensatz zu einer juristischen Auseinandersetzung!

Wirtschaftsmediation ist in jedem Fall ein Versuch wert, den man sich einfach mal trauen sollte!

Gefühle in der Mediation

Umgang mit Gefühlen in einer Mediation. Manchmal halten sich Gefühle, welche bei den Parteien in einer Mediation aufkommen können, nicht an unseren Mediationsablauf. Sie können im Moment logisch nicht erklärt werden, treffen den/die MediatorIn unvorbereitet. Der Artikel gibt einen kurzen Überblick, wie ein Mediator mit einer solchen Situation umgehen kann.

Woher kommen unsere Gefühle

Ich gehe von folgendem Menschenbild aus (vereinfacht dargestellt):

  • Jeder Mensch hat von Geburt an sein eigenes Wertesystem
  • Werden diese Werte vermehrt oder blockiert / vermindert, kann ein Mensch dies als prägendes Erlebnis erfahren und im Unterbewusstsein als Erfahrung abspeichern
  • Das Unterbewusstsein speichert Erfahrung in Form von Gefühlen und Bildern ab
  • Im Alltag auftauchende Trigger können die gespeicherten Gefühle auslösen

Das Schichtenmodell zeigt die möglichen Schichten in unserer Persönlichkeit.

Unsere Gefühle und Emotionen sind aufgrund von prägenden Erfahrungen entstanden, die wir meist (aber nicht immer nur) im Alter zwischen 2 und 15 Jahren gemacht haben. Oft kann sich aufgrund einer Erfahrung eine Angst aber auch andere Emotionen / Gefühle bilden. Damit sind Emotionen und Gefühle ein wesentlicher Bestandteil unserer Persönlichkeit. Wir begegnen Ihnen im Alltag ständig. Zeigt sich ein Gefühl in einer Mediation, dann ist es relevant und wir sollen als Mediationsperson hinschauen.

Wie kann eine Mediatorin/ein Mediator mit Gefühlen in einer Mediation umgehen?

Wichtig ist, dass eine Mediationsperson erkennt, wenn Gefühle bei den Parteien den Mediationsprozess massgebend beeinflussen. Folgende Möglichkeiten helfen dem Mediator im Umgang mit Gefühlen:

Situation 1: Mediator erkennt unterschwellige Emotionen im Verlauf des Mediationsprozesses

Der/die Mediator/Mediatorin soll in einem Einzelgespräch mit dem Klienten unter Verwendung von Ich-Botschaften die eigene Wahrnehmung ansprechen. Beispiel: «Ich habe den Eindruck, dass die Situation bei Ihnen Unbehagen und Angst auslöst. Kann das sein?».
Oft kann sich der Klient dann ohne Gesichtsverlust öffnen und befreiter / gelöster im Mediationsprozess teilhaben. Die Mediatonsperson muss allerdings darauf achten, dass sie ihre Neutralität/Allperteilichkeit nicht verlässt. Sie soll empathisch sein, dabei aber keine Partei nehmen.
Hat der/die MediatorIn den Eindruck, die Situation der betroffenen Partei erfordere einen Unterbruch (zum Beispiel bei Trauer etc), so kann die Mediationsperson dies so veranlassen und mit den Parteien einen neuen Zeitplan erarbeiten.

Situation 2: Gefühlsausbruch während einer Mediationssitzung

Es wichtig, den Gefühlsausbruch zuzulassen und diesen auch auszuhalten. Das gilt für die Parteien wie für die Mediationsperson. Die Mediationsperson anerkennt die Emotionen indem sie diese verbalisiert. Sie zeigt Verständnis für die Situation (Empathie) übernimmt aber keine «Schutzfunktion» und behält dadurch seine Allparteilichkeit. Allein dieser einfache Vorgang vermag der betroffenen Partei rasch zu helfen, sich von den überwältigenden Emotionen zu lösen und wieder ruhiger zu werden.

Sollte eine unmittelbare Fortsetzung der Gespräche schwierig sein, weil sich die Partei nicht von den sie überwältigenden Emotionen lösen kann, kann auch hier die laufende Sitzung unterbrochen oder vertagt werden. Die Mediationsperson sollte (im Falle einer Vertagung) auf jeden Fall danach mit der Partei sprechen. Ich empfehle, in der nächsten Session  das Thema nochmals aufzunehmen. Einerseits, um allen Parteien die Möglichkeit zu geben, die damalige Situation und ihre Auswirkungen besser zu verstehen. Andererseits helfen Gefühlsausbrüche dem Kern des Problems näher zu kommen. Emotionen sind das Fenster zum Inneren. Im Konflikt treten die Gefühle, um die es letztlich auch geht, zum Vorschein. Diese Fenster der inneren Wahrheit sind zu nutzen, um sichtbar zu machen, weshalb sich die Parteien verletzt fühlen.

Es ist durchaus auch gut und wichtig, dass die Gegenpartei die Situation miterlebt. Es hilft dabei, die Situation der anderen Partei zu erkennen und zu verstehen. Ich habe schon erlebt, dass gerade dies eine Mediation zu einem schnelleren Abschluss gebracht hat.

Selbstreflektion des Mediators

Als Mediator sollen wir Respekt vor dem Umgang mit den Gefühlen von unseren Mandaten haben. Sollten Sie aber bei sich entdecken, dass Sie als Mediator Angst vor Gefühlsausbrüchen von Klienten haben, hängt das mit Ihren eigenen prägenden Erfahrungen aus Ihrer Vergangenheit zusammen. Vielleicht brauchen Sie eine eigene Aufarbeitung?

Zusammenfassung Umgang mit Gefühlen in einer Mediation

  • Aufkommende Gefühle in einer Mediation zulassen und aushalten
  • Mediationsperson spricht die Gefühle mit der Partei an, eventuell in einem geschützten Rahmen (z.B. Einzelgespräch)
  • Dem Klienten in der Situation Zeit und Raum geben. Oft reichen ein paar Minuten.
  • Es hilft, wenn die Gegenpartei die Situation erlebt und die Hintergründe verstehen kann
  • Gefühle sind für den Mediator / die Mediatorin zusätzliche Indikatoren, welche auch Handlungsraum verschaffen

David Bärtsch ist Unternehmensberater, systemischer Coach und Mediator. Im systemischen Coaching sind Gefühle von zentraler Bedeutung.

Home-Office – Inner-betriebliche Konflikte bedürfen neuer Lösungs-ansätze

Im Rahmen der laufenden Pandemie hat sich das Home-Office weitgehend etabliert. Selbst kritische Führungskräfte sind gezwungen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen!

Das weitgehende positive Feedback wird auch die Zukunft des Zusammenarbeitens beeinflussen. Die Möglichkeiten Home-Office zu machen, werden sich in Berufen, die dies erlauben, stark etablieren.

Wie bereits in der Vergangenheit bei der Zusammenarbeit von globalen Teams, benötigt eine «Home-Office» Kultur auch neue Art und Weise, sich mit innerbetrieblichen Konflikten auseinanderzusetzen.

Teammitglieder wie auch Führungskräfte haben eher limitierte Möglichkeiten Konflikte im Vorfeld durch atmosphärische Störungen zu erkennen, Missverständnisse in der Kommunikation sind schwieriger aufzuklären und zu bereinigen.

Die Online Zusammenarbeit und das Online Führen bedarf einer sehr hohen Verantwortung und Sensitivität für die einzelnen Mitarbeiter.

Welche Aspekte sind dabei besonders zu beachten:

  1.  Kommunikation
    Die nonverbale Kommunikation ist limitiert. Wie wir alle wissen,  basiert eine Präsentation/Diskussion zu 90% auf nonverbaler Kommunikation
    => Klare Kommunikation, detaillierte Beschreibung und ein entsprechendes Nachfassen, ob alle Beteiligten das gleiche Verständnis haben, wird sehr wichtig!
  2.  Kontakt
     Die Kaffeepause und das zufällige Treffen gibt es in der Home-Office Welt nicht mehr.
    => Damit ist die Notwendigkeit, sich sehr regelmässig zu kontaktieren, essenziell. Dies gilt auch für Themen, die nicht direkt im Zusammenhang mit den betrieblichen Notwendigkeiten stehen. Das ermöglicht auch die entsprechende Nachfrage nach der persönlichen Situation.
  3. Konflikte
    Schwelende Konflikte werden eher übersehen und stauen sich schneller auf
    => Durch die isolierte Arbeitsweise können bewusste oder unbewusste Missverständnisse sehr schnell zu nachhaltigen Störungen in der Zusammenarbeit führen. Missverständliche Fragestellung oder unklare Verantwortungsverhältnisse sollten rasch angesprochen und geklärt werden.

Was sind potenzielle Massnahmen

  1. Mehr Zeit für Nachfragen einräumen
  2. Bewusste Gefässe für geschäftlichen Update und persönliche Gespräche schaffen (z.B. wöchentliches Team-Meeting für einen Update der anstehenden Arbeiten wie auch einen persönlichen Austausch)
  3. Konflikte sofort angehen und sich nicht scheuen frühzeitig externe Hilfe einzuholen

Nehmen Sie sich die Zeit, um sich gut auf die veränderte Arbeitswelt vorzubereiten.

Wir unterstützen sehr gerne.

BATNA Alternative

Best alternative to negotiated agreement – BATNA

‘Es kann immer schlimmer kommen’, sagt ein Sprichwort. Und das stimmt!

Aus meiner Sicht ist einer der Vorteile einer Mediation, dass der Mediator mit den Konfliktparteien immer auch die Alternativen anschaut. BATNA heisst ‘Best Alternative To Negotiated Agreement’. Zu Deutsch also ‘Beste Alternative zu der verhandelten Einigung’. Die Betrachtung des BATNA ist eines der 5 Prinzipien aus dem Harvard Verhandlungsmodell.

Lösung besser als BATNA

Ziel der Verhandlungen ist es, eine Lösung zu finden, welche besser als das BATNA ist. Besser heisst erstens, dass die Lösung ausgewogen die Interessen der Parteien berücksichtigt. Zweitens bedeutet besser, dass die Umsetzung klar definiert und in den Händen der Parteien liegt. Drittens heisst besser, dass die Einigung nachhaltig und dauerhaft ist. Ein Blick auf die beste Alternative ist eine Möglichkeit, die verhandelte Lösung im Verlaufe des Mediationsprozesses laufend zu reflektieren.

Lösung weniger gut als BATNA

Ist die Alternative allerdings besser als die verhandelte Lösung, bedeutet das, dass die Verhandlung weitergeführt werden soll, nein sogar muss. Bis die beste mögliche Lösung erarbeitet ist. Unter Berücksichtigung der Interessen der Parteien soll eine Einigung gefunden werden, die eine nachhaltige Beseitigung der Konfliktgründe ermöglicht. Natürlich können dabei Kompromisse ausgehandelt werden. Diese dienen vor allem der Stabilität des neu erreichten ‘Friedens’.

Parteien können / wollen sich nicht einigen

Falls im Verlaufe des Mediationsprozesses eine Einigung in weite Ferne rückt, kann ein Blick auf das BATNA helfen, Verhandlungsspielraum zurückzugewinnen. Was ist die Alternative zu einer Einigung? Welche zusätzlichen Kosten kommen auf die Parteien zu, wenn keine Einigung erreicht werden kann? Rechtskosten, Personalkosten, Sachkosten? Und wie lange noch müssen die Parteien den Zustand des ungelösten Konfliktes ertragen? Wie viel Energie kostet das? Ist eventuell sogar die Gesundheit gefährdet?

Der Blick auf die Alternativen ist ein wesentlicher Bestandteil einer Mediation. Das BATNA ist für mich als Mediator ein wertvolles Mittel, den Parteien zu helfen, andere Blickwinkel einzunehmen. Es hilft, den Prozess in Gang zu halten, wenn wo er stockt. Am Schluss hilft es, die Qualität der verhandelten Lösung zu prüfen.

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David Bärtsch ist Experte für Commercial Mediation, Konfliktlösungs-Coach, Peace Maker. Als Unternehmsentwickler und Coach kennt er viele Konfliktsituationen und die möglichen Lösungsansätze aus der Praxis.

www.mindtrain.ch

Online Mediation: Rasche effiziente Streitbeilegung während der Corona-Krise

Viele MediatorInnen haben die Befürchtung geäußert, Online-Mediationen seien nicht so effektiv wie die klassische Mediation, bei der sich die Parteien persönlich treffen. Ich habe diese Sorge geteilt und darauf bestanden, dass dies ein Prozess ist, der auf einem persönlichen Kontakt basiert. Jetzt haben mich die Corona-Umstände dazu gezwungen, den online-Mediationsprozess zu verwenden.

Ich freue mich, berichten zu können, dass der Prozess erfolgreich war. Die Online-Mediation ist nicht ganz so gut wie eine persönliche Vermittlung, aber sie ist näher dran als ich mir das zuvor hätte vorstellen können. Wir sind durch die Corona-Krise gezwungen, Dinge anders zu tun als wir es uns gewohnt waren. Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass Online-Mediation das persönliche Zusammentreffen bei Mediationen künftig ersetzen wird, aber ich denke, sie wird durch die Erfahrungen, die wir infolge dieser Krise machen werden, an Popularität gewinnen. Wir können die Bearbeitung von aktuellen Konflikten nicht auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben und darauf vertrauen, dass nach der Corona-Krise alles gleich weitergehen wird wie zuvor. Vielmehr sollten wir diese Situation nutzen, um den Parteien und ihren allfälligen Beratern (z.B. Anwälte) zu zeigen, dass Mediation auch online sehr gut funktioniert.

Und so geht’s: Ich sende den Parteien einen Link. Diese klicken diesen an, um sich für die Online-Sitzung zu registrieren.

Sobald die Verbindung hergestellt ist, gibt es für die Parteien nichts mehr zu tun, außer mit mir und miteinander zu reden, wie wir es in einer typischen Mediation tun würden. Unabhängig davon, wo Sie sich physisch befinden, können die Parteien mit oder ohne Berater (z.B. Anwälte) an der Sitzung teilnehmen. Das Gespräch unter den Teams, d.h. zwischen einzelnen Mitgliedern einer Partei, oder zwischen einer Partei und ihren Beratern sowie auch mit mir als Mediator kann auch in separaten Break-out-Räumen stattfinden.

Die Technologie erlaubt es mir, virtuelle Räume einzurichten, wie ich es in einem Büro mit mehreren Konferenzräumen tun würde. Wenn es sinnvoll erscheint, kann ich mit den Parteien vorsehen, dass verschiedene Break-out-Räume eingerichtet werden. Ich bringe sodann die Parteien mit allfälligen Begleitern in ihren jeweiligen Raum. In einem typischen Zweiparteien-Fall könnte das zwei Räume bedeuten. In einem Mehrparteienfall richten wir so viele Räume ein, wie nötig. Die Parteien entscheiden, wer in Ihrem Raum ist. Sie sehen und hören jeden in Ihrem Raum auf dem Computerbildschirm. Niemand sonst kann Sie in dem Raum hören oder sehen, wenn Sie nicht hereingebeten werden. Ich bewege mich in den verschiedenen Räumen ein und aus, wenn es die Situation erfordert. Sie können zum Beispiel darum bitten, sich mit oder ohne mich mit einer anderen an der Mediation teilnehmenden Person zu treffen und auszutauschen.

Versuchen Sie es. Bestimmt werden Sie angenehm überrascht sein. Für weitere Informationen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung:

James T. Peter

james.peter@ksup.ch

30. März 2020

Mediator suchen

Den richtigen Mediator finden

Es gibt viele Mediatoren in der Schweiz. Und doch ist es nicht leicht, einen geeigneten Konfliktvermittler zu finden.

Empfehlenswert ist es, auf jeden Fall nach gut ausgebildeten und akkreditierten Mediatoren zu suchen, um die Qualität des Verfahrens sicherzustellen. Die Mediationsverbände und -Vereine bieten dazu auf den Websites entsprechende Suchfunktionen an.

Auf der Seite der Schweizerischen Kammer für Wirtschaftsmediation zum Beispiel können Sie mit den folgenden Kriterien nach Mediatoren suchen: Akkreditierungsart, Mediationssprache, Kanton, Land, Fachgebiete, Geschlecht. Zusätzlich ist eine Volltextsuche und eine Suche nach Vorname und Name möglich. Die Websites von anderen Verbänden bieten ähnliche Suchkriterien an.

Aber wonach sollen Sie suchen?

Obwohl der Mediator für die Einhaltung der Regeln des Mediationsverfahrens zuständig ist und inhaltlich keine Entscheidungen trifft, ist es von Vorteil, wenn er Erfahrungen in der Branche oder dem Umfeld des Konfliktgegenstandes mitbringt. Dies macht den Prozess schlanker, der Mediator muss bei der Aufbereitung der Streitpunkte weniger fachliche Verständnisfragen stellen.

Suchen Sie also nach einem Mediator mit Erfahrung im gewünschten Fachgebiet und mit der gewünschten Sprache. Gerade in Mediationen ist es wichtig, ‹dieselbe Sprache› zu sprechen, um Missverständnisse zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass der Mediator in keiner Beziehung zu einer der Parteien steht, damit er immer als neutral wahrgenommen wird. Haben Sie sich mit der Gegenpartei auf einen Mediator geeinigt, geht es in einem Erstkontakt darum herauszufinden, ob sich die die Beteiligten in einer Mediation auch menschlich gut fühlen können.

Dann steht einer erfolgreichen Mediation eigentlich nichts mehr im Weg!

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann rufen Sie mich oder einer der Mediatoren auf unserer Website jetzt an!

David Bärtsch, Experte für Commercial Mediation, Konfliktlösungs-Coach, Peace Maker. Als Unternehmsentwickler und systemischer Coach kennt er viele Konfliktsituationen und die möglichen Lösungsansätze aus der Praxis.

www.mindtrain.ch

Wie starte ich eine Mediation?

Man hört und liest viel über Mediation. Sie haben vielleicht auch schon daran gedacht, mit einer Mediation einen Konflikt lösen zu wollen. Aber Sie wissen nicht, wie Sie eine Mediation starten?

Die Verantwortung für die Lösungsfindung in einer Mediation liegt immer bei den Parteien – und das beginnt bereits am Anfang. Eine Mediation beginnt damit, dass sich die beiden Parteien auf ein Mediationsverfahren zu Lösung des Konfliktes einigen. Dies kann zum Beispiel durch eine Mediationsklausel in Verträgen oder durch gegenseitige Absprache erfolgen.

Wenn eine Einigung über das Verfahren erlangt wurde, suchen die Parteien einen geeigneten Mediator. Empfehlenswert ist es, nach akkreditierten Mediatoren zu suchen, um die Qualität des Verfahrens sicherzustellen. Die Mediationsverbände und -Vereine bieten dazu auf den Websites entsprechende Suchfunktionen an. Sie dazu auch meinen Artikel ‹Wie finde ich den richtigen Mediator?›.

Wenn die Parteien den geeigneten Mediator gefunden habe und von beiden Parteien akzeptiert wird, nimmt der Mediator zu den Parteien Kontakt auf. Er erklärt in einer ersten Sitzung das Vorgehen und die Rollen der Parteien, des Mediators und der Anwälte (wenn diese im Verfahren dabei sind). Gemeinsam werden die Grundregeln besprochen und ausgehandelt. Die Parteien prüfen nochmals, ob der vorliegende Fall für einen Mediation geeignet ist. Nachdem sich die Parteien auf einen Zeitplan geeinigt haben, setzt der Mediator einen Mediationsvertrag auf.

Mit der Unterzeichnung des Mediationsvertrages durch alle Beteiligten ist das Mediationsverfahren gestartet.

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann rufen Sie mich jetzt an!

David Bärtsch, Experte für Commercial Mediation, Konfliktlösungs-Coach, Peace Maker. Als Unternehmsentwickler und systemischer Coach kennt er viele Konfliktsituationen und die möglichen Lösungsansätze aus der Praxis.

www.mindtrain.ch