Mit Mediation Konflikte managen

Die Veränderungsgeschwindigkeit in unserem Zusammenarbeiten/Zusammenleben hat 2020 massiv zugelegt. Das wird sich auch im neuen Jahr nicht ändern. Die Zusammenarbeitsmodelle im innerbetrieblichen Umfeld, wie auch mit Lieferanten, werden sich dem digitalen Zeitalter anpassen müssen!

Dabei werden Konflikte unausweichlich auftreten, da jede Veränderung zu Unsicherheiten, neue Verantwortlichkeiten etc. führt. Das Aufdecken und Lösen solcher Konflikte wird durch die dezentrale Arbeitsweise schwieriger und Missverständnisse können sich viel leichter einschleichen. Die «Kaffeemaschine» oder die «Raucherecke» als informelle Kommunikationsbasis geht verloren.

Das Feiern von Weihnachstaperos, Breakfast Sessions via Zoom sind sicher ein Versuch auch die informelle Kommunikation intakt zu halten. Die persönliche Vertrautheit und der physische oder informelle Kontakt einzelner Mitarbeiter mit anderen bleibt dabei weiterhin auf der Strecke.

Das Führen von Mitarbeitern, das rechtzeitige Erkennen von schwelenden Konflikten wird dadurch immer anspruchsvoller. Das persönliche Gespräch mit einzelnen Mitarbeitern, das Gespräch im Team, aber auch das formale Bereitsstellen von Ansprechpartnern bekommt eine zusätzliche wichtige Bedeutung. Die Methoden der Mediation, sprich die integrierte Weise, Konflikte auf einer gemeinschaftlichen Basis, anzugehen, ist ein probates Mittel dafür.

Aus Sicht der Mediation ergeben sich dabei drei wichtige Instrumente:

  1. Intensivierung der Mitarbeiterbetreuungoder Leadership 4.0
    Zufällige Kontakte reduzieren sich auf ein Minimum. Die festgelegten Termine konzentrieren sich auf abgesprochene Inhalte. Das Unausgesprochene, die Missverständnisse können sich viel einfacher kumulieren und zu wirklichen Barrieren in der täglichen Zusammenarbeit führen. Das fordert mehr Führungszeit! Neben den inhaltlichen Themen muss es auch Zeit geben für informelle /formelle Kontakte, die sich um das Befinden der einzelnen Mitarbeiter kümmert und für eine gute Zusammenarbeit sorgt. Bei Bedarf sollten auch regelmässige Coachingsessions in Betracht bezogen werden. Das kann durch die Führungskraft erfolgen oder auch durch die Einbeziehung eines externen Coach’s.
  2. Unabhängige Anlaufstellen
    Das frühzeitige Erkennen von Konflikten ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und eine Basis für die erspiessliche Zusammenarbeit zu finden. Unterschwellige Konflikte, nicht Ausgesprochenes und offene Interessenskonflikte verstärken sich über die Zeit hinweg immer mehr und lösen sich in der Regel nicht von selbst. Eine unabhängige innerbetriebliche Anlaufstelle kann hier viel Positives bewirken und der Katalysator für eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit sein.
  3. Mediationsklausel in Verträgen mit externen Anbietern
    Verträge kommen in «Schlechtwetterperioden» zum Zug. Vor allem dann hilft eine rationale Basis, die Konflikte gemeinsam anzugehen. Jedoch ist es meistens zu spät erst dann über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken und das Einleiten juristischer Schritte ist der vermeintlich einfachste Weg. Das Einfügen einer Mediationsklausel in allen Verträgen ermöglicht eine zusätzliche Chance, das gestörte Zusammenarbeitsverhältnis gemeinschaftlich zu regeln bevor es zu einer rechtlichen Auseinandersetzung kommt, mit häufig teuren Lösungen.

Die Leistungsdichte und die Anforderungen an den einzelnen Mitarbeiter werden in Zeiten von Home Office, zusätzlichen psychischen und physischen Stressituationen, Veränderungen im beruflichen Umfeld und weniger zwischenmenschlichen Kontakten deutlich mehr. Dort zu unterstützen ist ein Muss. Die Methoden und Techniken der Mediation können hier helfen.

Haben Sie weitergehende Fragen? Wir können hier gerne unterstützen. Wir wünschen einen guten Start ins Neue Jahr und die erfolgreiche Umsetzung der anvisierten Ziele

thomas.schneider@tsc.swiss