Viele MediatorInnen haben die Befürchtung geäußert, Online-Mediationen
seien nicht so effektiv wie die klassische Mediation, bei der sich die Parteien
persönlich treffen. Ich habe diese Sorge geteilt und darauf bestanden, dass
dies ein Prozess ist, der auf einem persönlichen Kontakt basiert. Jetzt haben mich
die Corona-Umstände dazu gezwungen, den online-Mediationsprozess zu verwenden.
Ich freue mich, berichten zu können, dass der Prozess erfolgreich war. Die Online-Mediation ist nicht ganz so gut wie eine persönliche Vermittlung, aber sie ist näher dran als ich mir das zuvor hätte vorstellen können. Wir sind durch die Corona-Krise gezwungen, Dinge anders zu tun als wir es uns gewohnt waren. Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass Online-Mediation das persönliche Zusammentreffen bei Mediationen künftig ersetzen wird, aber ich denke, sie wird durch die Erfahrungen, die wir infolge dieser Krise machen werden, an Popularität gewinnen. Wir können die Bearbeitung von aktuellen Konflikten nicht auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben und darauf vertrauen, dass nach der Corona-Krise alles gleich weitergehen wird wie zuvor. Vielmehr sollten wir diese Situation nutzen, um den Parteien und ihren allfälligen Beratern (z.B. Anwälte) zu zeigen, dass Mediation auch online sehr gut funktioniert.
Und so geht’s: Ich sende den Parteien einen Link. Diese
klicken diesen an, um sich für die Online-Sitzung zu registrieren.
Sobald die Verbindung hergestellt ist, gibt es für die
Parteien nichts mehr zu tun, außer mit mir und miteinander zu reden, wie wir es
in einer typischen Mediation tun würden. Unabhängig davon, wo Sie sich physisch
befinden, können die Parteien mit oder ohne Berater (z.B. Anwälte) an der
Sitzung teilnehmen. Das Gespräch unter den Teams, d.h. zwischen einzelnen
Mitgliedern einer Partei, oder zwischen einer Partei und ihren Beratern sowie
auch mit mir als Mediator kann auch in separaten Break-out-Räumen stattfinden.
Die Technologie erlaubt es mir, virtuelle Räume
einzurichten, wie ich es in einem Büro mit mehreren Konferenzräumen tun würde. Wenn
es sinnvoll erscheint, kann ich mit den Parteien vorsehen, dass verschiedene
Break-out-Räume eingerichtet werden. Ich bringe sodann die Parteien mit
allfälligen Begleitern in ihren jeweiligen Raum. In einem typischen Zweiparteien-Fall
könnte das zwei Räume bedeuten. In einem Mehrparteienfall richten wir so viele
Räume ein, wie nötig. Die Parteien entscheiden, wer in Ihrem Raum ist. Sie
sehen und hören jeden in Ihrem Raum auf dem Computerbildschirm. Niemand sonst
kann Sie in dem Raum hören oder sehen, wenn Sie nicht hereingebeten werden. Ich
bewege mich in den verschiedenen Räumen ein und aus, wenn es die Situation
erfordert. Sie können zum Beispiel darum bitten, sich mit oder ohne mich mit
einer anderen an der Mediation teilnehmenden Person zu treffen und
auszutauschen.
Versuchen Sie es. Bestimmt werden Sie angenehm überrascht sein. Für weitere Informationen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung:
James T. Peter
james.peter@ksup.ch
30. März 2020